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Portrait & Beleuchtung

Beim heutigen Shooting wollte ich die Wirkung unterschiedlicher Lichtformer ausprobieren. Es ging mir dabei nicht um einen möglichst exakten Vergleich, sondern darum, was mit welchem Beleuchtungssetting tatsächlich erreichbar ist.

Bei allen Bildern wurde der Hintegrund von einem 250WS Blitzkopf ausgeleuchtet. Mit zwei Klappen wurde Lichtstreuung zur Decke und zum Model vermieden. Der Weißabgleich wurde auf den Hintegrund gemacht und manuell eingestellt.

Setting 1: Softbox

Eine 130x130cm Softbox mit Innendiffusor wurde zentral-frontal verwendet und mit einem 500WS Blitzkopf beleuchtet.

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Wie zu erwarten, ergibt diese Lichtführung ein weich und sehr gleichmäßig ausgeleuchtetes Portrait ohne Schatten oder Glanzstellen.

Setting 2: Softbox und Beauty Dish

Eine 130x130cm Softbox wurde frontal von rechts verwendet. Ein Beauty-Dish mit Wabe seitlich von links. Beide Lichtformer wurden an 500WS Blitzköpfen betrieben. Beim Beauty-Dish wurde mittels ND-Filter die Helligkeit etwas reduziert.

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Das Ergebnis ist ein gleichmäßig ausgeleuchtetes Portrait mit Glanzlichtern auf der linken, vom Beauty-Dish beleuchteten Seite (aus Sicht des Betrachters). Diese stärker beleuchteten Partien (Wange, Lippen) bringen Glanz ins Bild und lassen das Gesicht lebendiger wirken. Insgesamt bleibt ein etwas strahlenderer Eindruck.

Setting 3: Softbox und Striplight

Diesmal wurde die Softbox von einem großen Striplight (ca. 120x40cm) ergänzt. Das Striplight (mit Innenreflektor) wurde von schräg links vorne eingesetzt.

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Das Ergebnis ist hier eine deutlich gleichmäßigere Ausleuchtung als beim Beauty Dish mit Wabe. Im Gegensatz zum ersten Bild ist die linke Gesichtshälfte und der Hals etwas heller als die rechte Gesichtshälfte. Die Augen strahlen mehr als beim ersten Bild. Ein direkter Vergleich mag aber etwas schwierig sein, weil das Bild  insgesamt etwas heller aufgenommen wurde als das erste.

Setting 4: Softbox und Striplight

Ein ähnliches Setting wie zuvor, jedoch war das Striplight nicht von schräg links vorne, sondern ganz von der linken Seite eingesetzt.

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Die Aufhellung an der linken Seite ist gut erkennbar, wenngleich diese sich mehr auf die Kontur beschränkt. Auch entlang der Nase ist die Lichtrichtung erkennbar. Im linken Auge findet sich ein Reflex des Strip-Lights (außerhalb der Pupille), was ein strahlendes Weiß ergibt. Auch die Lippen profitieren von hellen Akzenten. Das Gesicht hebt sich gut vom von links beleuchtete Hals ab. Der Lippenstift und das rote T-Shirt bilden gemeinsam einen Farbakzent. In Summe ein  Portrait mit markanterer Lichtführung.

Setting 5: Softbox und Snoot

Im letzten Beispiel wird die Softbox von einem Spotlicht, das mittels Snoot erzeugt wurde, ergänzt. Der Spot wurde auf das Gesicht gerichtet.

 

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Das Gesicht hebt sich in der Helligkeit vom unteren Teil des Bildes ab. Die Arme erscheinen bereits dunkler. Den von links gesetzten Spot erkennt man an den Pupillenreflexen als auch an kleinen Hautreflexen auf der linken Gesichtshälfte. Die Ausleuchtung des Gesichts ist in Summe jedoch noch gleichmäßig, also nicht von hell/dunkel bzw. Licht/Schatten geprägt. Durch die Lichtführung wird der Blick stärker zum (helleren) Gesicht geführt, was das Portrait insgesamt unterstützt.

Fazit

Diese fünf einfachen Beispiele zeigen, wieviel Gestaltungsspielraum die Lichtführung bietet – selbst dann, wenn die Portraits insgesamt eher informative (als emotive) Charakteristik aufweisen. Es lohnt sich also, sich die eine oder andere Option zu erarbeiten, um sie dann schnell und gezielt einsetzen zu können.

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