Noch mehr Umgang mit Licht – der Kefermarkter Flügelaltar
Die Sommerakademie „Umgang mit Licht“ der Prager Fotoschule mit Gerhard Zimmert hält mich weiterhin beschäftigt. Neben Architekturarbeiten habe ich mich dem weltberühmten Kefermarkter Flügelaltar gewidmet – ein ungemein beeindruckender gotischer Altar (1490 – 1497) und gleichzeitig eines der Hauptwerke der Gotik im deutschsprachigen Raum überhaupt.
Ich habe den Altar im diffusen Morgenlicht, als noch keine direkten Sonnenstrahlen durch das Fenster gefallen sind, fotografiert. Einmal am Nachmittag mit Sonnenlicht durch mehrere Fenster. Dazu einmal mit und einmal ohne die installierte Beleuchtung, die sich mit einem Euro gerne zum kurzzeitigen Leuchten überreden lässt – allerdings nur zu Betriebszeiten, ansonsten bleibt der Einwurf eines Euros ebenso wirkungslos wie spendeneinbringend (zurück bekommt man ihn nicht mehr – aber er sei gerne gegeben, die Pfarrgemeinde und der Mesner sind aussprechend entgegenkommend). Heute Vormittag dann noch Aufnahmen mit Blitz und eine mit schönem Streiflicht von der Seite. Teilweise HDR, teilweise einfache Fotos. Mit und ohne Polfilter. Ich habe alle Varianten durch.
Einmal ergibt sich eine schöne Farbigkeit in der gesamten Aufnahme vom Altar bis zur Decke. Einmal kommen die Figuren ungemein plastisch heraus. Jede Aufnahme hat für sich etwas Besonderes.
Mein Fazit nach viel Zeit vor dem Altar und hinter dem Bildschirm: man (oder zumindest ich) kann den Altar auf viele Arten falsch, auf keine Art richtig und auf manche Art unterschiedlich fotografieren. Und bei der abschließenden Besprechung kam dann noch der Tipp auf, dass Mittelformat zwei Lichtwerte aufnimmt, was bei den Höhen ja … – aber stopp zwecks Gedanken- und Sparbuchhygiene!